Studentin - was kommt danach? Gedanken.

Student(in) sein ist schon was tolles. Ich glaube, dass es fast keine andere Möglichkeit gibt, sein Leben in vollen Zügen auszuschöpfen - geistig und zeitlich und gleichzeitig als Mensch an seinem Wissen zu wachsen. Ich studiere jetzt schon seit fast 2 Jahren und so langsam komme ich an. Ich merke wirklich, wie sich mein Horizont erweitert in vielen Lebensfragen und fachlichem Wissen. Kennt ihr auch das Gefühl, dass sich einstellt, wenn man sehr viel gerlent hat und man richtig merkt, dass sich Türen öffnen, von deren Existenz man vor ein paar Stunden noch nicht mal geahnt hat? Ich muss gestehen, dass ich süchtig bin nach diesem Gefühl. Ein kleiner Nachteil bringt das Studentenleben am Ende doch mit sich. Wer an einer normalen Universität studiert, dem fehlen offensichtlich viele praktische Erfahrugen, welche unabdingbar sind für einen erfolgreichen Übergang vom Studentendasein in das Berufsleben. Ein Nebenjob kann nicht mal annähernd die reale Arbeitswelt, in die man früher oder später hineingezogen wird, beschreiben. Auch finde ich die angesetzte Zeit für ein Praktikum viel zu kurz, um so richtig in das Arbeitsumfeld einzutauchen. Das ist wirklich fatal. Ich als Studentin, die mit einem Zwischenstopp im Ausland von der Schule sofort an die Uni gegangen ist, fühle mich sehr unwohl, wenn ich daran denke, bald so richtig zu arbeiten. Ohne lernen, ohne Vorlesungen und Seminare - nur noch arbeiten. So finde ich es wirklich interessant, dass immer mehr Stimmen laut werden über eine Arbeitsweise, die sich nicht mehr nur um die Arbeit dreht. Was genau das heißt? Viele Hochschulabsolventen können sich einen klassischen 40 Stunden + nicht vorhersehbare Überstunden Job vorstellen. Es soll sich im Leben nicht mehr nur um die Arbeit drehen, sondern eben um das Leben in all seinen Facetten. Und sind wir mal ehrlich - wie hoch ist die Chance in einem Beruf zu arbeiten, der einen wirklich und zu 100% ausfüllt? Vielleicht bin ich einfach zu pessimistisch was das angeht. Aber DER Traumjob wäre natürlich wunderbar. Wenn man die Arbeit nicht mehr als Arbeit, sondern als Hobby betrachet und dafür auch noch honoriert wird. Warum ich mir so meine Gedanken über die Zukunft mache ist ganz einfach - Ich stehe jetzt im 4. Semester und bald wird es ernst. Dann sind die Fragen von Eltern & Freunden "Was machst du denn nun wenn du fertig bist?!" nicht mehr einfach abzuwinken. Dann müssen Antworten her und möglichst noch faktische Beweise, wie der unterschrieben, natürlich unbefristete Arbeitsvertrag. Aber will ich das? Was will ich eigentlich? Das sind so die Fragen, die mir durch den Kopf schwirren. Ich weiß nicht, wie viele sich jetzt durch meine Zweifel bestätig fühlen, aber mit Sicherheit ein paar von euch. Es scheint mit eher ein Fluch zu sein, so viele Auswahlmöglichkeiten im Leben zu haben. Fast jede Tür steht einem offen und dann kann es ganz schnell mal passieren, dass man wöchentlich den Berufswunsch wechselt. Ich bin dabei so langsam Gedanken über meine berufliche Zukunft zu entwickeln - die möglichst kreativ und vielversprechend daher kommen soll. Ich möchte etwas bewegen und gerne auch verändern. Es ist die innere Kluft zwischen dem Gefühl alles erreichen zu wollen und dem, wie man es am besten erreich kann. Und trotzdem genieße ich das Gefühl mitten im Studium zu stehen. Das sollte man sich auch nicht nehmen lassen - von keinen Ängsten dieser Welt. Letztendlich die Generation, die etwas verändern will! Ich bin offen für all eure Gedanken zu diesem Thema :) Ein tolles verlängertes Wochenende für euch. Übrigens fahre ich wieder nach Berlin wo es so einiges zu erwarten gibt wie das langersehnte Konzert der Kilkennys und meinem Stand auf dem Flohmarkt. Stay tuned. Jasmin